Um stets den optimalen Wirkungsgrad und damit ein Erzeugungsmaximum zu erzielen, ist es zwingend sicherzustellen, dass die verbauten Photovoltaikmodule auf dem Dach niemals durch Schmutz oder Gegenstände behindert sind.
Um diesem entgegenzuwirken, sollte in regelmäßigen Abständen eine Reinigung erfolgen.
Entstehungsweise
Abseits von größeren Gegenständen wie Blätter, Baumnadeln oder Geäst, setzt sich im Frühling und Frühsommer Blütenpollen auf den Modulen ab, dieser Blütenpollen verdunkelt die Schutzscheiben enorm und führt somit auch bei vollem Sonnenschein zu einer Herabsetzung des Wirkungsgrades.
Neben Blütenpollen ist gerade im urbanen Raum eine Absetzung von Schmutzpartikeln aus der Luft ein Thema. Diese Partikel gelangen durch Abgase von Kraftfahrzeugen sowie Industrieanlagen in die Luft und setzen sich dann an Oberflächen wieder ab. Durch Regenfälle oder schmelzenden Schnee nach dem Winter werden diese Module zwar grundsätzlich und weitestgehend gereinigt, jedoch bleiben auch hier jederzeit Rückstände.
Zu empfehlen ist eine händische Reinigung nach der Hauptpollenzeit zum Ende des Frühlings.
Sollte es zu einer zu großen Verschmutzung, gerade an den Rändern, kommen, können Sporen von Moosen und Flechten greifen und sich dann flächendeckend ausbreiten.
Konsequenzen
Verschmutzungen von Photovoltaikmodulen wirken im gleichen Prinzip wie Verschattungen und senken damit den Wirkungsgrad ab einem gewissen Punkt enorm. Hier sind Leistungseinbußen von bis 20 % möglich.
Eine Ablagerung von Vegetation wie Blättern oder Pollenstaub hat keine negative Auswirkung auf die Beschaffenheit der Deckungsscheibe. Sollten sich jedoch tierische Stoffe wie etwa Vogelkot oder Staubablagerungen, welche durch eine hohe Belastung von Industrieabgasen erzeugt wird, können diese Stoffe auf dem Oberflächenprofil eine ätzende Wirkung hervorrufen, welche langfristig mit potenziellen Materialschäden verbunden ist.
Fachgemäße Reinigung
Grundsätzlich kann die Reinigung wie jeder gewöhnlichen Glasscheibe erfolgen. Wichtig ist, dass es zu keinen Kratzern auf der Oberfläche kommt, weswegen auf eine schonende Reinigung mit reinem Wasser zusammen mit einem Tuch oder einer weichen Bürste erfolgen sollte.
Unter dem Hintergrund, dass in nahezu allen Fällen das Reinigungswasser und etwaige Reinigungsmittel direkt in den umliegenden Garten geleitet werden und nicht in ein Wasseraufbereitungsnetz geleitet wird, sollte auf eine umweltfreundliche Reinigung geachtet werden. Das heißt, dass auf Reinigungsmittel verzichtet werden sollte oder nur geprüfte ökologisch verträgliche Mittel zum Einsatz kommen.
Sollten sich verhärtete Verschmutzungen auf den Modulen befinden, oder wenn die Module nur sehr schwer zu erreichen sind, sollte über eine professionelle Reinigung nach gedacht werden. Solch eine Reinigung wird im Komplett-Service durch Fachbetriebe übernommen und kostet je nach Standort zwischen 150 und 200 Euro für eine privat betrieben Photovoltaikanlage in der Größenordnung Einfamilienhaus.
Wenn man die Reinigung jedoch selbst erledigen möchte, fallen etwaige Leihkosten für Gerüste, Leitern oder Reinigungsmaterial wie Teleskopstäbe mit Aufsätzen für Wasserdüsen an.
Reinigungsturnus
Die Häufigkeit einer Reinigung variiert von Standort zu Standort. Einflussfaktoren sind der umliegende Bewuchs, die Nähe zum urbanen Raum, welche Abgas- und Industriepartikelverschmutzung mit sich bringt, sowie die Ausrichtung in die Hauptwindrichtung. Eine dem Wind exponierte Ausrichtung bringt eine größere Staubfracht auf die Module.
Durchschnittlich sind Reinigung alle zwei Jahre sinnvoll, sollten sich die oben genannten Faktoren sich häufen, kann eine professionelle Photovoltaikreinigung eventuell auch jährlich notwendig sein.
Es lohnt sich in jedem Fall sich mit diesem Thema auseinander zu setzen und in regelmäßigen Abständen eine Reinigung durchzuführen, da bei groben Verschmutzungen unbemerkt und vermeidbar teils immense Ertragsverluste zu verzeichnen sind.